Du willst Ablenkungen vermeiden, um deine Aufgaben fokussierter, qualitativer und vor allem schneller zu erledigen?
Das klingt zwar schön, ist aber nicht immer ganz einfach, wenn man sich in so einer “reizüberfluteten” Umgebung befindet, wie wir es heutzutage tun. ?♀️
Alle Ablenkungen gänzlich und langfristig abzuschalten, könnte sich schwieriger gestalten als du denkst, und das solltest du auch gar nicht anstreben.
Was du jedoch durchaus anstreben kannst, ist es Ablenkungen auf ein mögliches Minimum zu reduzieren, welches sich in deinem Alltag gut integrieren lässt. ?
Was sind Ablenkungen?
Ablenkungen, die unbewusst oder auch ungeplant stattfinden, können deiner Produktivität schaden. Beispiele für solche Ablenkungen im Alltag sind z.B.
- Prominent an erster Stelle: Ablenkungen durch ? Handy, sei es Insta, Facebook, E-Mails, WhatsApp, Anrufe, Blitz-News, App-Benachrichtigungen, Spiele usw.,
- Das gleiche im Web: plötzlich findet man sich auf Seiten wieder, die eigentlich nichts mit der aktuellen Aufgabe zu tun haben!
- Ablenkungen von außen, z.B. durch mit im Raum anwesenden Personen, oder auch Objekte/Gegenstände, die plötzlich deine Aufmerksamkeit wecken und dich ablenken
- Innere Ablenkungen z.B., wenn das Gehirn auf einmal an etwas ganz anderes denkt und nicht mehr “die Klappe hält” ?
Warum schaden Ablenkungen unserer Produktivität und Zielen?
- Strapazen fürs Gehirn : Denn es muss ständig “switchen” zwischen Konzentration – Ablenkung – Versuch II Konzentration – Ablenkung – Versuch III Konzentration – wieder Ablenkung usw.
- ❌ Das ist ganz schön energieraubend! Und dabei hast du wahrscheinlich nicht mal richtig mit der Aufgabe begonnen! ?
- Schuldgefühle, nicht produktiv genug gewesen zu sein
- Qualität der Arbeit kann leiden
- Du benötigst um einiges mehr Zeit, um deine Aufgabe zu bewältigen
- Motivationsverlust, weil die To-Do-Liste sehr langsam abgearbeitet wird
- Folge: Ziele werden fallen gelassen, Aufgaben abgebrochen, aufgeschoben usw. Aufgaben häufen sich zu einem riesigen Berg, weil sie nicht rechtzeitig erledigt werden
Aus diesem Grunde kommen die nachfolgenden Tipps, wie man Ablenkungen vermeiden (oder zumindest reduzieren) kann, wie gerufen!
13 Tipps, wie du Ablenkungen vermeiden kannst
1. Visuelle Repräsentation deiner Zeit
- Mache dir ein Bild deines Zeitverbrauchs durch das Tracken (Nachverfolgen)
✅ du bekommst ein Bild davon, wie du deine Zeit wirklich nutzt.
- Vorteil 1: Du deckst unbewusste Ablenkungen auf oder vermeidest Ablenkungen von vornerein, damit diese “nicht miterfasst” werden
- Vorteil 2: Du fühlst dich produktiver, denn:
- Ist deine To-Do Liste zu lang und besteht aus eher aufwendigen und zeitfressenden Aufgaben, fühlt man sich oft nicht produktiv genug, wenn nach einem halben Tag Arbeit an einer einzigen Aufgabe, die To-Do-Liste IMMER NOCH so lang ist. Weil du dir eben denkst: “Mist, immer noch kaum was geschafft“. ?
- Ein Tracker ist für dich eine visuelle Bestätigung dafür, dass es eine Bewegung in deinen Aufgaben gibt und dass du dich vorwärtsbewegst.
- Das Gefühl, dass man feststeckt und nicht vorankommt, wird reduziert und Motivation gesteigert
Wie am besten protokollieren? – Manuell oder mithilfe eines Tools
- Manuell: Du hältst alle deine Tätigkeiten mit Zeitangaben als eine Art Protokoll fest, d.h. sowohl Arbeiten an To-Do’s als auch Ablenkungen, Pausen usw.. Nachteil beim manuellen Tracken ist der Aufwand.
- Mit Tool (Auch meine Wahl): z.B. RescueTime*, welches auf PC und Handy installiert wird. Das Tool gibt es auch in Gratis-Version, die für den Zweck vollkommen ausreicht!
- Es verfolgt im Hintergrund womit und wie lange du dich am PC und/oder Handy beschäftigst z.B. Schreiben, Surfen, welche Seiten usw. Bestens geeignet also, um zu veranschaulichen, wie viel von deiner Arbeitssession produktiv war und wie viel nicht.
“Für mich hatte es zu Beginn einen komischen Beigeschmack, dass ein Tool gerade alles mitverfolgt, was ich am Computer mache. Jedoch war mein Ziel, zu reflektieren, wie ich meine Zeit tatsächlich nutze, und ob ich immer nur das tu, was zur aktuellen Aufgabe gehört oder mich doch zu oft ablenken lasse, ohne es zu bemerken.
Schon nach ein einigen Tagen konnte ich, die mir überhaupt nicht bewusste Ablenkungen aufdecken und so einige Verbesserungen vornehmen, um z.B. diesen Artikel über Ablenkungen fertig zu schreiben. ? Das Tool läuft bei mir je nach Bedarf einige Tage am Stück, dann schau ich mir die Ergebnisse an und kann damit was anfangen. Das Tool stelle ich bis zur nächsten Anwendung dann erstmal wieder aus. ☕️”
Hier siehst du einen Screenshot aus dem RescueTime-Dashboard:
2. Zeiten für Ablenkungen reservieren
Ablenkungen batchen und als eigene “Aufgabe” ansehen
- z.B. Emails am Stück abarbeiten statt jedes Mal, wenn man eine bekommt
3. Ablenkungszettel
- für innere Ablenkungen z.B., wenn man in Gedanken abschweift
- Oft sind die Gedanken einfach so banal, dass man gar nicht weiß, warum das Gehirn daran denkt ?
- Also Zettel haben und immer, wenn man einen ablenkenden Gedanken bemerkt, den notieren, um eben SPÄTER zu ihm zu kommen
- Zweck: Gedanke ist vorerst abgeschlossen.
- + Du siehst, wie oft Gedanken dich ablenken und machst dir ein Bild von deiner Konzentrationsfähigkeit.
4. Faulheit zum Vorteil nutzen
- Für externe Ablenkungen z.B. Handy: Es so weit außer Reichweite setzen, dass die eigene Faulheit dich daran hindert, es zu holen, um “nur” was zu gucken!
5. Vor jeder To-Do ein Ziel setzen
- z.B. Artikel schreiben, Emails beantworten, Verträge kündigen etc.
- Dadurch setzt du dir die Grenze, genau diese Aufgabe zu bearbeiten.
- Das Gehirn fokussiert sich dann eher auf die eine Aufgabe
6. Work-Session “heilig” halten
- dem eine so große Rolle und Priorität einräumen, dass du es dir selbst quasi nicht erlauben kannst, dich Ablenkungen zu widmen z.B. durch Social Media, zwischendurch essen, telefonieren, Emails checken usw.
7. Ort und Zeit variieren
- Einen Ort oder auch Zeit finden, an dem man am geringsten abgelenkt wird
z.B. für mich persönlich heißt es, morgens sehr früh aufzustehen, um Artikel zu schreiben, zu recherchieren und andere “Konzentrationsarbeiten” zu erledigen, weil später eben Baby, Familie und andere Aufgaben auf mich warten. Der Blog ist jedoch ebenso eine Herzensangelegenheit für mich, sodass ich auch gewillt bin, dafür früher aufzustehen (oder mal nachts zu arbeiten, wenn es mal sowieso eine schlaflose Nacht mit Baby gibt ;))
8. Arbeitsmittel pflegen und warten
- Damit deine Aufgaben reibungslos und schnell erledigt werden können und Konzentration nicht unterbrochen wird
- Unterbrochene Konzentration heißt Chance für Ablenkungen!
- Beispiel: Das kann dein PC sein, der ordentlich organisiert ist und du nicht zu viel Zeit damit vergeudest, Dateien zu suchen!
- Weniger Ärger zwischendurch, weniger “Verlangen” danach, sich durch etwas ablenken und “trösten” zu wollen
9. Fokus regelmäßig üben
- Es wird mit der Zeit leichter fallen, sich immer länger auf eine Aufgabe zu fokussieren und konzentrieren
- Wie übt man Konzentration und Fokus? Indem man es immer wieder versucht und tut!
10. Kein Multitasking
- Aufgaben, die Konzentration erfordern sind NICHT für Multitasking geeignet! Schone bitte dein Gehirn ?
- Filtere deine Aufgaben, die klaren Fokus erfordern, heraus und versuche nicht zu multitasken!
- Multitasking = Konzentration auf eine Aufgabe wird immer wieder unterbrochen und versucht neu zu orientieren = Chance für Ablenkungen
11. Deadlines verwenden
- und sich damit unter Druck setzen, die Aufgabe endlich schneller zu erledigen!
12. Schone dein Gehirn
- Regenerationszeiten fürs Gehirn einräumen, immerhin arbeitet es für dich auf Hochtouren
- Gib deinem Gehirn Pausen, sonst gibt’s ordentlich Burn Out… ja sogar im Home-Office!
- Auch wenn es heißt eine halbe Staffel deiner Lieblingsserie an einem Nachmittag zu schauen
- Auch wenn es heißt, mal auszugehen
- Und auch wenn es heißt, eine Woche mal langsamer zu machen und nur die Hälfte von allem zu erledigen. Es ist in Ordnung!
- Gepflegtes Gehirn belohnt dich hinterher mit besserem Konzentrations- und Denkvermögen und du hast weniger das Bedürfnis, von deinen Aufgaben “flüchten” und dich ablenken zu wollen!
13. Ordentlicher Arbeitsbereich
- zu guter Letzt: schaffe Ordnung!
- Denn Unordnung und herumliegende Sachen sind Faktoren, die dich ablenken können (auch wenn du das nicht wahrnimmst)
- Eine Ablenkung ist sogar dann hergestellt, wenn herumliegendes Zeug in deinem Blickwinkel gelangt und schon deine Aufmerksamkeit geweckt hat!
- Warum Ordnung darüber hinaus super wichtig ist, habe ich in einem extra Artikel erläutert
Fazit
Es ist definitiv machbar, viele der Ablenkungen zu reduzieren oder zu vermeiden. Mit der Anwendung von wenigstens einigen der Tipps aus der Liste, bist du ganz schnell wieder “on top” deiner Aufgaben und hast deinen Tagesablauf unter Kontrolle. Anstatt von deinen To-Do’s beherrscht zu werden und denen täglich hinterher zu jagen.
Natürlich musst du ein bestimmtes Maß an Disziplin beweisen, um verlockenden Ablenkungen immer wieder zu widerstehen. Doch falls du den Artikel bis hierhin schon gelesen hast, hast du bereits einen Willen bewiesen, um hier etwas zu verändern.